Ehemalige ZwangsarbeiterInnen feiern ihre Befreiung im Lager Weener, 1945 (Foto: Nds. Landesarchiv – Abtl. Aurich)

„Diese Erinnerungen dürfen nicht mein Leben zerstören.“ Flucht und Vertreibung aus und nach Ostfriesland 1933-1949 

Vortrag mit Prof. Dr. Bernhard Parisius

Mittwoch, 11. März 2020
19 Uhr

Wo: Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld
Donaustr. 12, 26506 Norden

Zwangsmigration aus und nach Ostfriesland in den 1930er und 1940er Jahren hat auf verschiedene Weise sehr unterschiedliche Menschengruppen betroffen. Manche dieser Formen sind wenig bekannt oder werden wenig beachtet. Prof. Dr. Bernhard Parisius, wissenschaftlicher Leiter der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, spricht über diese verschiedenen Formen: die Flucht von politischen Gegnern der Nationalsozialisten aus Ostfriesland in die Niederlande; die Flucht und Vertreibung der ostfriesischen Juden; die Verschleppung von ZwangsarbeiterInnen aus den besetzten Ländern nach Ostfriesland und ihre Rückkehr in die Heimatländer; und schließlich die Aufnahme von etwa 70.000 Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten.

Dabei werden Erlebnisse und Erfahrungen von Zeitzeugen, sowohl von Opfern als auch von Einheimischen vorgestellt. Immer wieder geht es zum einen darum, wie die Opfer ihr Schicksal erlebt und verarbeitet haben. Zum anderen darum, wie die nicht selbst zur Flucht gezwungenen oder nicht selbst von Vertreibung betroffenen Einheimischen diese verschiedenen Formen der Zwangsmigration erlebt haben und was die Konfrontation mit diesen Schicksalen für sie bedeutet hat und bis heute bedeutet.