Erfahrungen im Flüchtlingslager
Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld bringt ugandische und deutsche Erlebnisse zusammen
Wann: Montag, 18. Juni 2018, 20:00 Uhr
Wo: Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld
Donaustr. 12, 26506 Norden
Der Eintritt ist frei.
Mit dem Gossner-Tag am Wochenende beginnt auch der Besuch einer Delegation aus Uganda im Kirchenkreis Norden. Viele Delegationsmitglieder haben traumatisierende Erlebnisse machen müssen. Denn von 1985 bis 2006 wurde Nord-Uganda durch grausame Überfälle der sog. „Lord´s Resistance Army“ (LRA) terrorisiert. Jetzt herrscht Friede und das Land wird wieder aufgebaut. Umso irritierender sind die Meldungen, dass innerhalb der letzten zwei Jahre etwa 2 Millionen Flüchtlinge aus dem Südsudan ausgerechnet in diesen Landstrich gekommen sind, um sich vor dem Bürgerkrieg im Nachbarland in Sicherheit zu bringen. Riesige Flüchtlingslager sind entstanden. Es gibt aber auch erfreuliche Unterstützung, zu der auch der Norder „Freundeskreis Uganda“ in Zusammenarbeit mit der Gossner Mission beitragen konnte. Gossner konnte insgesamt knapp 50.000 € an die Partner der Church of Uganda überweisen, die damit tatkräftige Soforthilfe geleistet haben.
An Flüchtlingslager können sich aber auch viele Deutsche noch gut erinnern: Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand im Norder Ortsteil Tidofeld bis 1960 ein Barackenlager für die Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten. Dort steht jetzt die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, und dort sollen beide Erfahrungen zusammenkommen: Am kommenden Montag, 18. Juni 2018, findet eine öffentliche Veranstaltung statt unter dem Motto „Erfahrungen im Flüchtlingslager – Pagirinya in Uganda und Tidofeld in Deutschland“. Der Wissenschaftliche Leiter der Dokumentationsstätte, Prof. Dr. Bernhard Parisius, wird eine kurze Einführung dazu geben. Bilder aus dem damaligen Lager Tidofeld werden ebenso gezeigt, wie aktuelle Aufnahmen aus dem Lager Pagirinya. Helfer, die noch vor kurzem vor Ort waren, werden über die Hilfsmaßnahmen berichten. Auch ein kurzer Film wird gezeigt, in dem die bemerkenswerte Flüchtlingspolitik der ugandischen Regierung deutlich wird: Die Flüchtlinge sind willkommen und werden so schnell wie möglich integriert, um den gemeinsamen Aufbau des Landes voranzutreiben.
Fragen zur Vergangenheit und Gegenwart deutscher Integrations-Politik drängen sich auf und sollen im Miteinander von Deutschen und Ugandern diskutiert werden.