Wir bieten maßgeschneiderte Programmangebote für das außerschulische Lernen. Dabei wird die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld zu einem lebendigen Ort der Geschichtsvermittlung. Die Basis eines jeden Besuchs bildet eine dialogische Führung durch die Dauerausstellung. Aus regionaler Perspektive wird der gesamthistorische Kontext eröffnet: Wie prägten die Flüchtlinge und Vertriebenen nach Kriegsende die Nachkriegsgesellschaft? Was waren die integrationshemmenden, welches die -fördernden Faktoren? Wie gelang den Menschen nach Heimatverlust ein Neuanfang? Bei der anschließenden Nachbesprechung bietet sich Gelegenheit, näher auf aktuelle Fragen von Migration und Zwangsmigration einzugehen.


Aufbauend auf die interaktive Führung kann eines von vier Workshop-Modulen belegt werden. Mit einer Länge von 90 oder 180 Minuten eröffnen die Module genügend Raum, um den Schülerinnen und Schülern eine eigenständige Auseinandersetzung mit der Geschichte zu ermöglichen. Die aktuelle Relevanz der Thematik findet in den einzelnen Modulen ihren Niederschlag. Bei der Arbeit in den Workshops erwerben die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, sie ermöglichen ihnen eine differenzierte Sichtweise auf schulisch und museal vermitteltes Wissen einzunehmen und den Umgang mit unterschiedlichen Quellen zu erlernen.
Unsere Workshop-Module
Zeitzeugeninterviews

Das Modul »Zeitzeugeninterviews« eröffnet Schülerinnen und Schülern die Chance, Zeitzeugen von Flucht, Vertreibung und Integration zu begegnen. In Kleingruppen erschließen die Schülerinnen und Schüler an modernen Medienstationen mit Touchscreentechnik selbstständig Videozeugnisse und nähern sich auf diese Weise den Zeitzeugen an. Unterschiedliche Fragestellungen werden bearbeitet und mit Hilfe der Quelle Videointerview sichtbar gemacht. Abschließend stellen die Gruppen einzelne Schicksale vor und gemeinsam werden die persönlichen Lebensgeschichten vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse eingeordnet.
Alltagsgegenstände

Die Erforschung von Ausstellungsstücken – zumeist Alltagsgegenstände, die aus der alten Heimat mitgenommen wurden und die die Flucht überdauert haben – bietet den Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Möglichkeit, um Lebenswege nachzuzeichnen. Ausweisdokumente, Küchenutensilien oder CARE-Pakete – jedes Objekt hat im Kontext von Flucht, Vertreibung und Integration eine wichtige persönliche Bedeutung und eine eigene Geschichte zu erzählen. Diese nachzuverfolgen und zu erforschen, sich kreativ mit ihr auseinanderzusetzen und diese schließlich (neu) zu erzählen ist Aufgabe der Schülerinnen und Schüler.
Migration heute

Welche Lehren lassen sich aus der deutschen und europäischen Geschichte ziehen und wie begegnen wir Menschen, die heute aus ihrer Heimat fliehen müssen? Diese und andere Fragen stellen sich Schülerinnen und Schüler im Modul »Migration und Zwangsmigration heute«. Neben einer Begriffsbestimmung werden verschiedene Wellen von Migration und Zwangsmigration in Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland untersucht und im Klassenverband diskutiert. Dabei wird die Integration von Spätaussiedlern wie sog. Russlanddeutschen ebenso thematisiert wie die Integration von Ausländern wie Gastarbeitern aus verschiedenen Nationen oder Asylsuchenden wie den sog. Boatpeople aus Vietnam und aktuell Geflüchteten aus Syrien und Eritrea.
Integration

Im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise im Herbst 2015 zeigte sich in Deutschland und Europa die hässliche Fratze längst überwunden geglaubter Verhaltensweisen: Offene Fremdenfeindlichkeit zeigte sich, Rufe nach Abschottung wurden laut, Rechtspopulisten erstarkten. Doch auch ein anderes Bild wurde sichtbar: In einer nicht gekannten Größenordnung spendeten Menschen für hilfsbedürftige Kriegsflüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in Kirche und Zivilgesellschaft boten wichtige Unterstützung bei der Erstankunft vor Ort. Welche Kraft zivilgesellschaftliches Engagement entwickeln kann, das nicht nach Herkunft oder Religion fragt, sondern den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt rückt, untersuchen Schüler und Schülerinnen in diesem Modul und vergleichen dabei desintegrative Kräfte und gelungene Integration der Jahre 1945 – 1960 mit den Herausforderungen der Gegenwart.
Gerne beraten wir Sie persönlich und nehmen Ihre Buchung entgegen:
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Ihr Besuch ist auch gerne außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Pro Person beträgt der Preis 2,00 €. Die Lehrkräfte bzw. Gruppenbetreuer stehen in ihrer Aufsichtspflicht.
Wir freuen uns auf Ihre Klasse oder Gruppe!