Publikationen

Herausgegeben von Lennart Bohne und Bernhard Parisius

Erinnerungen von Flüchtlingen und Vertriebenen an ihre Integration in Niedersachsen und Nordwestdeutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Begleitband zur Ausstellung der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld.

Zwölf bis 14 Millionen Menschen verloren in Folge des vom nationalsozialistischen Deutschland losgetretenen Zweiten Weltkriegs ihre Heimat, die bis dahin in den deutschen Ostgebieten Pommern, Schlesien und Ostpreußen sowie in deutschsprachig geprägten Siedlungsgebieten in Südosteuropa lag. Das Nachkriegsdeutschland erfuhr mit der Aufnahme und Integration dieser Menschen als neue Mitbürger eine riesige Herausforderung.  

»Auf der Suche nach Nischen« beleuchtet die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen in Nordwestdeutschland. Welche Faktoren erleichterten die Ankunft und das Einleben, welche erschwerten es? Wie gelang es den rund 1,6 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen in Niedersachsen Fuß zu fassen und als integraler Teil der Gesamtgesellschaft die Bundesrepublik Deutschland mit zu prägen? Der Begleitband zur Dauerausstellung der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld gewährt tiefe Einblicke in die Situation der Zeit und fragt nach der Relevanz der Erinnerungen von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen für unsere heutige Einwanderungsgesellschaft. 

ISBN 978-3-00-071286-9

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie ein Exemplar erwerben möchten. Der Preis beträgt 17,90 € zzgl. Versandkosten.

gezeichnet von Werner Klemke
Faksimile-Auflage des ersten deutschen Kinderbuchs nach Kriegsende

Dezember 1945 – Unter dem Weihnachtsbaum der Familie Haddinga in Norden wartet auf den damals elfjährigen Johann ein schmales Kinderbuch. »Die Bremer Stadtmusikanten«, gezeichnet und verfasst von Werner Klemke und nur wenige Monate zuvor in der ostfriesischen Küstenstadt im Steindruckverfahren hergestellt, bereitet ihm fortan viele schöne Stunden und große Freuden in der kargen Nachkriegszeit. Das Buch inspiriert ihn gar: Dem Titelbild fügt er mit Bleistift ein Wolkengesicht hinzu.

Nach seinem Abitur wird Johann Haddinga Journalist und später Chefredakteur des Ostfriesischen Kuriers. Das Buch, das ihm so viel bedeutet, verwahrt er sorgfältig und ahnt nicht, dass es ihn erneut beschäftigen soll. Mehr als sechzig Jahre später wird Johann Haddinga im Zuge seiner Recherchen – er veröffentlicht zahlreiche stadt-, regional und kulturgeschichtliche Publikationen – auf die Entstehungsgeschichte des Buches und die bewegte Lebensgeschichte Werner Klemkes aufmerksam: Klemke war als ehemaliger Wehrmachtsoldat nach Kriegsende in Tidofeld bei Norden interniert. Dem gelernten Trickfilmzeichner aus Berlin bot sich in Norden die einmalige Gelegenheit, sich im Steindruck zu erproben. So zeichnete er das Buch, das Johann Haddinga Zeitlebens nicht loslässt: In seinen Artikeln und Büchern sowie als Stadthistoriker macht er immer wieder auf dieses bedeutsame Zeugnis deutscher Nachkriegsgeschichte aufmerksam. Zuletzt in seiner Funktion als 2. Vorsitzender des Vereins Gnadenkirche Tidofeld. Der Dokumentationsstätte, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, an die Ankunfts- und Integrationsgeschichte der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den historischen Ostgebieten und die Nachkriegszeit zu erinnern, überantwortet er sein gut gehütetes Exemplar von »Die Bremer Stadtmusikanten«. Johann Haddinga ist es wichtig, dass es an den Ort zurückkehrt, an dem es 1945 im Kopf von Werner Klemke entstanden ist. Seit 2020 wird es in der Dauerausstellung präsentiert.

Am 26. Dezember 2021 ist Johann Haddinga im Alter von 87 Jahren verstorben. Mit freundlicher Genehmigung der Familie Klemke aus Berlin erfährt »Die Bremer Stadtmusikanten« von Werner Klemke nun eine einmalige Wiederveröffentlichung mit einer Einleitung von Johann Haddinga, die das Buch in den Kontext seiner Entstehungsgeschichte setzt und auf diese Weise an ein einzigartiges Dokument deutscher Nachkriegsgeschichte erinnert.  

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Autor: Georg Frey
Herausgegeben von Lennart Bohne

Die in Üröm bei Budapest geborene Donauschwäbin Maria Schieszl verstarb 2016. Im Anschluss begibt sich ihr Schwiegersohn Georg Frey auf eine Fahrradreise. Immer entlang der Donau bewegt er sich von Giengen an der Brenz, der zweiten Heimat Maria Schieszls, bis in ihren Geburtsort. Die Reise wird dabei zu einer berührenden Beschäftigung mit der Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Gesamtgeschichte. Das 1946 erlittene und selbst erzählte Vertreibungsschicksal Marias bildet den roten Faden. Ergänzt durch Eindrücke, Beobachtungen und Begegnungen des Autors wird das Buch zu einer detailreichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und deren Erinnerung daran.

Mit einem ergänzenden Aufsatz zur Geschichte der deutschen Siedler entlang der Donau.

ISBN 978-3-00-079511-4

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(Broschüre)
»In Huus« – ostfriesisch im allumfassenden Sinne für »daheim, zuhause, Heimat, herkömmlich, überkommen, vertraut, gewohnt, bewährt« (Hans-Hermann Briese)

In Begleitung zur Wanderausstellung »In Huus« ist eine Broschüre erschienen, die zwanzig Porträts von Menschen versammelt, die aus den verschiedensten Gründen zu verschiedensten Zeiten in den Altkreis Norden migriert sind. In kurzen, biographischen Texten werden ihre buchstäblich – Beweggründe offenbar. Erinnerungen an Migration und Ankunft werden dabei ebenso lebendig wie persönliche Sichtweisen: Ankommende werden von den Einheimischen als Fremde wahrgenommen, positiv wie negativ. Und: Ankommende nehmen diese Wahrnehmung durch die Einheimischen wahr, positiv wie negativ.

Die Porträts in Wort und Bild lassen die Begegnungen im privaten Raum – »in Huus« – zu einem Spiegel werden, der den eigenen Blickwinkel auf die jeweiligen Menschen und ihre Beweggründe zu erweitern vermag. 

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Bibelfliesen-Bilder, Band 18

Herausgeber: Ev.-luth. Kirchenkreis Norden, Projektgruppe Kulturgut Bibelfliesen, Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, Ostfriesische Bibelgesellschaft

Seit dem frühen 17. Jahrhundert wurden in den Niederlanden Fliesen mit biblischen Motiven hergestellt. Nach Vorlagen alter Meister sind mehr als 600 unterschiedliche Motive mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament bekannt. Auch Abbildungen mit Szenen von Flucht und Vertreibung sind immer wiederkehrende Motive – ein großes Menschheitsthema, das bereits in der Bibel zentral ist.  

Heute hat das Thema leider nicht an Relevanz verloren, – im Gegenteil – weltweit sind 2021 mehr als 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Und während die Gründe und Umstände stets unterschiedlich und höchst individuell sind, gibt es doch immer wieder auch Aspekte, die sich entsprechen: Aufbruch, Fluchtwege, Ankunft, Unmenschlichkeit – vor allen Dingen aber auch Zuwendung und Mitmenschlichkeit finden bereits in der Bibel ihre Darstellung. 

Die Ausstellung Bibelfliesen-Bilder »Flucht und Vertreibung« versammelt 16 Motive, die mit textlichen Interpretationen von Superintendent Dr. Helmut Kirschstein in ihren jeweiligen Kontext gesetzt sind. Durch die Bezugnahme auf die Bibelfliesen-Bilder drängt sich immer wieder die Frage auf: »Wie möchten wir Menschen begegnen, die heute gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen?« 

ISBN 978-3-00-079511-4

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