Vortrag mit Dr. Frauke Geyken (Göttingen)
Mittwoch, 5. November 2025, 19.00 Uhr
Jude« – »Exilant« – »Remigrant«: Diese drei Worte bestimmen das Leben des Göttinger Juristen Gerhard Leibholz. Leibholz war seit 1926 mit Dietrich Bonhoeffers Zwillingsschwester Sabine verheiratet und damit auf das Engste mit den Familien Bonhoeffer, Delbrück und Dohnanyi verbunden. Von den Nazis zum »Juden« gemacht, der er nicht war, überlebte Leibholz im Exil. 1951 kehrte er nach Deutschland zurück, um als Bundesverfassungsrichter entscheidende Impulse für den Aufbau der neuen deutschen Demokratie zu liefern. Doch er war und blieb ein Ausgegrenzter als »Jude« außerhalb der nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft«, als deutscher Flüchtling außerhalb der englischen Gesellschaft, als »Remigrant« außerhalb der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Die angesehene Familie Leibholz führte ein Leben auf tönernen Füßen.
Frauke Geyken ist freie Historikerin. Schwerpunktmäßig beschäftigt sie sich mit den Themen Widerstand und Frauen im Widerstand. Zuletzt erschien von ihr »Gerhard und Sabine Leibholz. Auch eine Geschichte der Familie Bonhoeffer« im Wallstein Verlag.
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie. Der Eintritt ist frei.
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(Bild: privat)


