FILMVORFÜHRUNG: „WIR SIND JUDEN AUS BRESLAU“

Ein Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies

Filmvorführung in Anwesenheit der Regisseurin Karin Kaper

 

Wann: Dienstag, 23. Januar 2018, 19 Uhr

Wo: Apollo Kino Norden
Osterstr. 136b, 26506 Norden

Die Filmvorführung wird präsentiert von der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld, dem Ökumenischen Arbeitskreis Synagogenweg Norden e.V., der Kreisvolkshochschule Norden und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Norden. 

Die Filmvorführung findet im Rahmen des Norder Themenjahres „Lebenswege. Flucht und Neubeginn“ statt.

Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: viele mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten die Schrecken der Konzentrationslager. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.

Insgesamt 14 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.

Eine Rolle im Film spielt auch der Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde in Wrocław. Diese Einbindung macht die Fallhöhe deutlich, der Kontrast zum Vergangenen, zum unwiderruflich Verlorenen, wird schmerzhaft größer und deutet doch die Möglichkeit eines zarten Neubeginns an.

Weitere Informationen zum Film: www.judenausbreslaufilm.de